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Ich gehöre einem Ukrainer.

Posted by Tim E. on Freitag, Januar 30, 2009
Hallo Tim,

das ist nicht mehr Dein Rechner, den benutzt jemand aus der Ukraine: http://whois.domaintools.com/85.255.116.150

Dass ich schon lange nicht mehr mein eigener Herr bin, war mir klar. Doch warum gehöre ich auf einmal einem Ukrainer? Und warum liebe ich auf einmal Ubuntu? Doch immer der Reihe nach.

Es begann damit, dass ich im Internet nach kleinen Tools suchte, die mir meine Arbeit ein wenig erleichtern könnten. So stieß ich auch auf einige, doch mehrmals pfiff mein AntiVir laut los, als ich den neusten Wasweißichwaswurm auf meinen Rechner lud.

Zwar löschte ich den ganzen Mist recht schnell wieder, doch muss es ein kleines, luderiges, mistiges Programm dennoch geschafft haben, sich auf meine PC zu verbreiten, denn:

Ich konnte nicht mehr mit Doppelklicks auf meine Festplatten zugreifen.

Ein normaler Rechner hat im Kontextmenüs von Festplatten ganz oben das Wort "Öffnen" fett stehen - bei mir stand es an 3. Stelle und an seiner statt stand "Autoplay".

Oh großes Wunder hatte ich auch eine niegelnagelneue autorun.inf auf meinen Platten, die in etwa folgenden Inhalt trugen:


[autorun]
;uxbclfoiobjnnlvbqsksfvzxwmdeelchgschslpmsbujdrpfmjfszrethlfdmugplzo
shellexecute="RECYCLER\S-0-7-39-100019338-100011849-100023704-3641.com g:\"
;jkcqrgcxsbfqylljgbhhwmsojgxgvsccucdwqmucqgiwypzudewctyfbqkykyousgrnit cugqzoejdavrsjaizqabeids
shell\Open\command="RECYCLER\S-0-7-39-100019338-100011849-100023704-3641.com g:\"
;jitwzcrsljirsxsrdotvtqygy
shell=Open

Schön und gut, das was tut diese .com? Wohl ist sie dafür verantwortlich, dass ich die .inf-Dateien nicht löschen konnte. Und wenn es doch funktionierte, waren diese im Fluge wieder da.

Zusätzlich, so offenbarte mein HiJackThis-Log, wurden einige Variablen fein abgeändert, nämlich auf folgendes:

O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\..\{1D44D78E-2D1D-4BFC-9578-9798764DD93F}: NameServer = 85.255.116.150,85.255.112.70
O17 - HKLM\System\CS1\Services\Tcpip\Parameters: NameServer = 85.255.116.150,85.255.112.70
O17 - HKLM\System\CS1\Services\Tcpip\..\{1D44D78E-2D1D-4BFC-9578-9798764DD93F}: NameServer = 85.255.116.150,85.255.112.70
O17 - HKLM\System\CS2\Services\Tcpip\Parameters: NameServer = 85.255.116.150,85.255.112.70
O17 - HKLM\System\CS2\Services\Tcpip\..\{1D44D78E-2D1D-4BFC-9578-9798764DD93F}: NameServer = 85.255.116.150,85.255.112.70
O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\Parameters: NameServer = 85.255.116.150,85.255.112.70

Wunderschön und selten. Der Effekt? Mein Rechner gehört einem Ukrainer. Weiß der Teufel, was der schon alles gebracht hat, jedenfalls funktionierte auch meine Systemwiederherstellung nicht mehr. Und meine Daten fliegen nun durchs Netz.


Doch warum mag ich nun Ubuntu so gerne? Nun, ich bekam auf chip.de recht schnell Hilfe angeboten. Und da mein Rechner schon lämgst überfällig ist, könnte ich ihn doch gleich mal wieder formatieren. Doch zunächst bedarf es einer feinen Datensicherung, jedoch ohne die Verschiebung von dummen Viren.

Als Live-CD bot sich somit Ubuntu an, was ich auch gleich brannte und nun am Laufen habe. Doch was macht es so episch?

Ihr wisst alle, dass man auf Weblinks in Firefox mit dem Mausrad "drücken" kann und daraufhin ein neuer Tab mit dessen Inhalt geladen wird?

Gut.

Ihr wolltet schon immer mal einen Ordner auf euren Festplatten mit dieser Tab-Methoder öffnen, um nicht erst wieder auf "Arbeitsplatz" klicken und sich dann in den Ordner kämpfen zu müssen?

Mit Ubuntu kann man Ordner-Tabs erstellen. Wirklich. Einfach mit einem Mausradklick. *klick*
Und schon habe ich eine zweite Registrierkarte im gleichen Ordnerfenster. Wie in Firefox. Ich fühle mich wie im Himmel.

Hinzu kommen die unglaublich übersichtlichen Anwendungen... und da ich momentan auch keine ausführbaren Programme starten will (davon hab ich gerade mal genug), ist mir die leichte Inkompatibilität auch egal.


Nun, ich muss noch ein paar GB Daten sichern - und will auch nicht mehr ewig hier sitzen. Machts gut, passt auf eure "autorun.inf"s auf und habt einen schönen Freitag!

Tim


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Zwei mal in der Woche verkaufe ich meinen Körper.

Posted by Tim E. on Montag, Januar 26, 2009
Zwei mal in der Woche verkaufe ich meinen Körper.

Um gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Nein, ich prostituiere mich nicht. Auch wenn ich nicht bestreite, dass es eine Menge Geld einbringt, nimmt man nicht Unmengen von Drogen oder muss 70% an jemanden abtreten.

Tatsächlich verkaufe ich gar nicht meinen Körper, vielmehr Teile von ihm, noch genauer gesagt: Flüssigkeiten.

Und wieder muss ich das Antriebsmittel des Schiffes rauben (ich nehme an, dass wir mit einem Motor versuchen voranzukommen, jetzt wo der Wind fehlt!?), also den Sprit, denn es ist auch nicht Sperma, das ich in einer hiesigen Anlage gebe um irgendwelchen Frauen, die ich nicht kenne, den lang ersehnten Kindertraum zu ermöglichen.

In der Tat gehöre ich zu jenen Personen, die Blutplasma spenden. Einerseits, weil die Aufwandsentschädigung mein Taschengeld aufbessert, andererseits, weil es ein guter, sozialer Beitrag in unserer Gesellschaft ist.

Wusstet ihr, dass ein Bluter monatlich Blutplasma (oder das Mittel, das daraus gewonnen werden kann) von insgesamt 200 Spendern verbrauchen kann?

Nun, beim letzten Satz bin ich mir nicht ganz der Richtigkeit bewusst, ich habe es eher irgendwo aufgeschnappt als gelesen, sodass ich auch nicht weiß, ob es sich bei der 200 um einmalige Spenden handelt oder mehrmalige im Monat.


Fakt ist zumindest: Ich spende 2 mal in der Woche Blut, lasse es zentrifugieren und wieder in meinen Körper pumpen. Und dieser Prozess geschieht so häufig (in der Regel 5 Male), bis ich ~750 ml Blutplasma in einem Plastikgefäß neben mir abgefüllt sehe.

"Bekommt man da nicht eine riesige Kanüle von einem Durchmesser eines halben Zentimeters in den Arm gerammt?"
Das ist so nicht richtig. Es sind 0,7 cm Durchmesser.


Quatsch, das Ding ist maximal 2 mm breit und der Stich tut nicht mehr weh als eine handelsübliche Impfung. Bei den Meisten werden sich nun die Haare sträuben und sie werden winseln und jammern, doch muss ich sagen, dass die letzte Impfung, an die ich mich erinnern kann, wesentlich schmerzhafter war als die Stiche in meine Armbeugen, die die netten Krankenschwestern/Arzthelferinnen (ich weiß es nicht) vornehmen.
In der Tat gewöhnt man sich auch langsam an den Schmerz, dieses schleifende Pieken (eine bessere Beschreibung fällt mir nicht ein), sodass man nur noch kurz zuckt, mit dem Gedanken "Aah, so fühlte sich das an. Ich erinnere mich." im Kopfe.

Ich kann es zwar immer noch nicht mit ansehen, wenn ich punktiert werde, doch danach ist es irgendwie... witzig mit anzusehen, wie der Schlauch mit dem Blut in die Maschine führt, sich dort Rädchen drehen und Dinge blubbern und Flüssigkeiten vermischt werden (beispielsweise Blut und NaCl), aber auch kleine Displaymännchen hüpfen und anzeigen, was gerade mit mir passiert.

Und sieht man mal von dem blauen Fleck mit der Größe des Umfangs eines Apfels ab, den ich nach meiner zweiten Spende hatte: Mir geht es gut. Solch Schwierigkeiten sind mir bis dato nicht wieder passiert.


Einige kellnern, andere räumen Regale bei Edeka ein, wieder andere reißen Eintrittskarten in Discos ab. Ich spende Blutplasma. Und ich muss sagen, dass ich ein wenig stolz bin, anderen Menschen zu helfen. Ja, das bin ich.

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Wir wurden beklaut.

Posted by Tim E. on Samstag, Januar 24, 2009
Ich war gestern mit einigen netten Freunden in der Diskothek "Merz". 3 Euro Eintritt, dieses Geld dann als Getränkechip bekommen und dann freien Zugang in die unglaublich-schreckliche-Musik-spielend-beschissene-und-behinderte-Mongos-rumrennende-Gammel-Ranz-Bude haben - das war meine Vorstellung eines gelungenen Abends.

Ich zu meinem Teil weiß nun, dass ich nicht noch ein Mal meine Füße in diesen Schuppen setzen werde, was schließlich rausgeschmissenem Geld nahe kommt: Doch das meinte ich mit der Überschrift gar nicht.

In der Tat wurde Geld aus unserer WG geklaut. 70 Euro, um genau zu sein, glücklicherweise hatte ich mein Zimmer die ganze Zeit abgeschlossen, sodass meine gut 130 Euro friedlich weiter in der Kuh auf meinem Schreibtisch schlummern.

Doch meine Erleichterung schwindet bei dem Gedanken, dass wir einen Räuber, Halunken und Ganoven in unserem Haus haben könnten. Ehrlich, meine Laune geht ganz schnell runter, wenn ich bedenke, wie absolut asozial manche Menschen sein können und Vertrauen missbrauchen. Schrecklich und bei mir unten durch. Echt.

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