Roma, romama.
Ich habe einen Schwarm.
Ich bin ein Schwarm?
Könnte man auch sagen, da ich das Gefühl habe, einen ganzen Sack Hummeln unter meinem Hintern zu haben, die mich penetrant pisacken und tanzen lassen wollen... zu dem Lied meiner neusten Schwärmerei - Lady GaGa.
Die etwas eingesesseneren und eingeleseneren Verfolger meines Blogs werden wissen, dass ich gerne Metal höre - und werden sich vielleicht ein Quäntchen wundern, warum ich von Lady GaGa behaupte, dass sie einfach ... super ist.
Und es ist auch kein Fünkchen Sarkasmus oder Ironie in meiner Stimme, wenn ich dies behaupte, das sei ebenfalls gesagt. Aber genug der Rechtfertigungen. Warum eine Pop-Queen? Eine zweite (bessere) Madonna?
Vielleicht Mainstream?
"Ist das nicht die Olle, die auch Pokerface gemacht hat?"
Ja, das ist sie. Zwar landete GaGa mit "Just dance" ihren ersten, großen Hit, aber das Pokerface wird wohl keinem mehr aus dem Kopf gehen und die einzige Erinnerung an die Frau sein.
Und auch ich hörte das erste Mal von der Frau Pokerface, tanzte ab und an - meistens, ohne es zu wissen - in der Disco zu dem Lied und freudete mich mit ihm an. Aber andere Lieder... die waren alle irgendwie schlecht. Und ich empfand die Frau, wie vielleicht viele andere, als lästige Modeerscheinung der verbitchten Jugend, ähnlich wie LaFee, Tokio Hotel u.v.m.
Und irgenwann sagte mir jemand, dass die Frau geil Klavier spielen könne - und ich, verblüfft, gespannt, interessiert, schaute mir das Video, eine Akustikversion von Pokerface, an:
Auf einmal klang die Frau gut, ihre Stimme, mal unverzehrt, ist füllig, kräftig, ihr Auftreten durch das "Spielen" mit ihrem Lied einfach großartig.
Oft werden Lieder von anderen Leuten geschrieben, die SängerInnen singen nur noch - Lady GaGa schreibt noch selber. Komponiert selber. Entwirft ihre Kostüme, die Kostüme der Mittänzer, denkt sich die Choreographie aus.
Das hat mich interessiert, denn die Frau hebt sich einfach von der großen, grauen (von mir aus auch knallbunten, aber irgendwie trotzdem eintönigen) Masse ab, hat was auf dem Kasten, ist schlau, weiß, was sie sagt und lässt sich nicht von den Standards der Musikbranche leiten... das finde ich klasse!
Dass die Frau scheinbar einen kleinen Knall hat, ist nicht schlimm - es könnte gar nicht mehr das Gegenteil für mich bedeuten. Vielleicht ein bisschen verrückt, aber dadurch noch schillernder und kein Stück eingebildet; Das findet man nicht mehr häufig.
Als schließlich ihr Lied "Paparazzi" rauskam, kursierten schnell, sehr schnell die Videos auf der Plattform youtube.com, unter anderem auch diese weitere Akustikversion, in der sie, meiner Meinung nach, erneut zeigt, dass sie einfach begabt ist. Doch es geht nicht um die Begabung allein: Das Lied klingt auch noch gut!
Viele Freunde fragten mich, warum GaGa nicht immer so singt, sondern andere Musik macht, ihre normale, im Laden käuflich erhältliche Musik, Dance-Musik, verzerrt und "verstümmelt"!?
Ich weiß es nicht. Meine Antwort: "Weil sie es kann. Und weil sie es mag."
Warum trage ich schwarz, headbange auf dem Wacken Open Air und gehe trotzdem in die Disco und spacke zu House und Dance ab? Weil es mir Spaß macht. Weil ich es kann.
Schließlich hatte Lady GaGa am vergangenen Samstag einen Besuch in unserer Fernsehsendung "Wetten, dass?". Kurz, aber ausdrucksstark. Das folgende Video zeigt ein Interview, das nach der Show gemacht wurde und spricht, meine ich, für sich selbst:
Mode mit Musik verbinden? Klassik mögen? Sich nicht mit anderen vergleichen? Klingt für mich nach absolut tollen Wertvorstellungen und Plänen. Und sonst?
Ich kann nicht wirklich beschreiben, warum ich die Musik mag. Mag ich überhaupt die Musik? Oder nur die Frau? Ich bin mir sicher, ich mag es beides. Der an der Industrial- und Gothicmusic angelehnte Beat, die Melodie. Ihre Stimme. Ihre riesigen Augen. Die unscheinbar, kleine, blasse Gestalt. Ihr Frisureneinfallreichtum. Ihre Fähigkeit, auf Absatzschuhen zu tanzen. Ihre Musikalität. Die Nähe zu den Fans, die Dankbarkeit, die sie mit sich bringt.
Lady GaGa wird es noch sehr viel weiter bringen, als sie es jetzt schon geschafft hat. Und ich gönn es ihr. Denn sie ist wirklich eine tolle Person.
Oh, btw., bevor ich es vergesse!
"Bad Romance", eines ihrer neuen Lieder von dem am 23.11.2009 erscheinenden Album "The Fame Monster", ist durchaus zu empfehlen... und nicht nur etwas für die Ohren.